Fliegen mit kleinen Kindern, am besten noch mit Baby?
Fliegen mit Kindern: vielen Eltern treten bei diesem Gedanken schon die Schweißperlen auf die Stirn. Dabei ist das Flugzeug meines Erachtens das entspannteste Verkehrsmittel für Familien. Wenn Ihr einige kleine Dinge beachtet, werdet auch Ihr sicherlich entspannt mit Euren Kindern an Eurem Reiseziel ankommen und Ihr könnt Euch in Euer Familienabenteuer stürzen.
Ich habe Euch nach unseren vielen Flügen mit zwei kleinen Kindern eine Liste zusammengestellt, mit denen auch Euer Flug gar nicht so stressig wird wie Ihr vielleicht befürchtet.
8 Tipps für entspanntes Fliegen mit Kindern
1. Reserviert Eure Sitzplätze
Gerade mit Baby ist ein reservierter Sitzplatz Gold wert. In den ersten Reihen der Economy Class gibt es auf Langstreckenflügen die Möglichkeit, eine Babyschale einzuhängen, in der das Baby schlafen oder strampeln darf. In so einer Schale hat Frieda im zarten Alter von 10 Monaten den gesamten Flug von London nach Kapstadt verschlafen.
Auf kurzen Strecken eignen sich für größere Kinder Fensterplätze, da sie von dort das Treiben auf dem Flughafen oder die Welt von oben bestaunen können. Ein Gangplatz kann mit bewegungsfreudigen Kindern aber auch sinnvoll sein. Ich würde hier nichts dem Zufall überlassen und nach meinen Prioritäten reservieren – auch wenn das bei vielen Airlines mittlerweile extra kostet.
2. Wählt die passende Airline
Natürlich komm Ihr mit einer Billig-Airline auch ans Ziel, keine Frage. Das haben wir schon oft genug gemacht und werden jetzt das erste Mal mit einer Lowcost-Airline nach Bangkok fliegen. Aber wenn Ihr bei besserem Service oder mehr Beinfreiheit entspannen könnt, ist es eventuell gut angelegtes Geld, wenn Ihr mit einer der renommierten Airlines fliegt. Denn in der Regel haben entspannte Eltern auch entspannte Kinder. Den Kindern ist es letztendlich egal, mit welcher Airline sie fliegen – Teenager stellen vielleicht Ansprüche an das Entertainmentsystem, aber die jüngeren Kinder finden Fliegen so oder so spannend.
3. Steckt ausreichend Knabberkram ins Handgepäck
Hungrige Kinder können ziemlich ungenießbar werden. Wenn Euer Kind dazu noch ein wählerischer Esser ist, könnt Ihr davon ausgehen, dass das Bordessen garantiert ein Flop wird. Auf kurzen Strecken wird mittlerweile sogar gar nichts mehr angeboten. Deckt Euch also zur Sicherheit mit Knabbereien ein – von Salzstangen und Keksen bis hin zu Rohkost und belegten Brötchen geht alles (nur daran denken, alles aufzuessen bzw. zu entsorgen, bevor man in Länder wie Neuseeland oder Australien einreist). Kaugummis oder Bonbons (oder bei den Kleinsten das Milchfläschchen) können beim Druckausgleich während des Starts und der Landung helfen.
4. Denkt an altersgerechtes Spielzeug
Das Entertainmentprogramm an Bord ist definitiv nicht für alle Altersklassen geeignet, bei den wenigsten Airlines auf Deutsch erhältlich…und außerdem möchte ich meine Kinder nicht zehn Stunden vor dem Monitor parken. Um die Wartezeit zwischen spannenden Ereignissen wie Start, Landung, Toilettengang oder Essen- und Getränkeservice auszufüllen, kann daher das richtige Spielzeug die gute Laune retten. Malstifte- und Bücher, Sticker, Kartenspiele, Pixibücher oder MP3-Player nehmen nicht viel Platz weg und kommen bei den Kids gut an. Das Lieblingskuscheltier während eines Nachtflugs hilft beim Einschlafen.
5. Achtet auf die Flugzeiten
Nachtflüge mit Kindern haben wir auf unseren Reisen sehr zu schätzen gelernt. Die Kinder sind aufgrund ihrer inneren Uhr schon müde und selbst sehr aufgeregte Kinder schlafen nach einiger Zeit ein. Gewohnte Rituale, die die Kinder von zu Hause kennen, erleichtern gerade den Kleinen das Einschlafen. Unsere Kinder schlafen im Flugzeug übrigens unglaublich gut. Während wir morgens müde am Zielort ankommen, sind die Mädchen quietschfidel. Mitten in der Nacht umzusteigen, wie es oft bei Zwischenstopps in Dubai der Fall ist, ist dann allerdings nicht zu empfehlen… Auch die ganz frühen Flüge sind eher nicht geeignet, immerhin sollt Ihr entspannt und ausgeschlafen am Flughafen ankommen. Ausreichend Zeit zum Umsteigen erspart auch einiges an Stress.
6. Nehmt ein Set Wechselklamotten mit
Apfelsaft auf der Hose verschüttet? Windel verrutscht? Koffer weg? Nehmt für alle Eventualitäten ein Set Wechselklamotten mit! Bei längeren Flügen könnt Ihr für die Kinder noch eine gemütliche Hose und Antirutschsocken mitnehmen, da fühlen sich die Kids gleich viel wohler.
7. Macht das Reisen zum Erlebnis
Kofferabgabe, Sicherheitskontrolle, Rollbänder für Fußgänger, Gepäckwagen, mit dem Bus von Terminal zu Terminal fahren, beim Starten und Landen der Flieger zuschauen, aus dem Fenster gucken bei Start und Landung… Seht das Treiben rund um den Flughafen und im Flugzeug mit Kinderaugen. Überall gibt es kleine Abenteuer zu erleben – ob mit kleinen oder großen Kindern. Ich verspreche Euch, Eure Begeisterung wird anstecken und bereits die Anreise zum Erlebnis machen!
8. Bleibt locker
Den wichtigsten Tipp gibt es zuletzt: Bleibt enspannt, Ihr macht das schon! Und die anderen Passagiere, die genervt sind von Euren herumrennenden oder weinenden Kindern, seht Ihr nach diesem Flug höchstwahrscheinlich sowieso nie wieder in Eurem Leben. Aber Ihr habt ein riesiges Familienabenteuer vor Euch, von dem Ihr als Familie noch Jahre später sprechen werdet! Also: Sind die Eltern entspannt, sind es die Kinder auch!