Warum wollt Ihr eigentlich mit Euren Kindern auswandern?
Die Frage wird uns gerade regelmäßg von allen Seiten gestellt. „Und noch dazu ans andere Ende der Welt – weiter weg geht es ja nicht mehr“ hören wir oft.
Es gibt nicht „den“ einen Grund für unsere Auswanderung, der sich schnell mit einem Satz beschreiben lässt. Es ist eher ein Zusammenspiel vieler Emotionen, Wünsche, Hoffnungen und Träume.
Warum wandert ein Mensch in ein anderes Land aus?
Wir sind Gott sei Dank nicht in der grausamen Lage wie Millionen von Menschen, die aufgrund von Kriegen, Unruhen, Armut, Verfolgung, Naturkatastrophen oder sonstigen schrecklichen Zuständen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Eigentlich geht es uns in Deutschland ziemlich gut. Sehr gut sogar, und alle Nörgler sollten mit Blick auf die wirklich armen Regionen dieser Wellt einfach mal schweigen. Wir ziehen nicht aus Deutschland weg, weil es uns hier wirtschaftlich schlecht geht oder wir die Nase voll haben. Na gut, natürlich gibt es in unserem Land einiges, was uns momentan nicht gefällt. Aber das brachte den Stein bei uns nicht ins Rollen.
Fernweh als treuer Begleiter
Wenn man, seitdem man denken und fühlen kann, eine Sehnsucht nach der Welt da draußen empfindet, und merkt, dass diese Sehnsucht nie wirklich aufhört, an einem zu ziehen, dann begreift man irgedwann, dass zwei, drei Wochen Sommerurlaub nicht ausreichen, um dieser gewaltigen Emotion gerecht zu werden. Das Eintauchen in den Alltag einer fremden Nation und Kultur, mit all ihren Besonderheiten, Geheimnissen und Wunderlichkeiten ist einfach so grandios, dass man nicht mehr genug davon bekommt, wenn man es einmal erlebt hat.
Auf unseren Langzeitreisen wurden wir von Touristen zu Reisenden, die aufgrund der Langsamkeit des Reisens ein derartig intensives Empfinden des Lebens auskosten durften, das ich kaum in Worte fassen kann. Das Gestern und Morgen wurde irrelevant, da wir im Jetzt lebten – Tag für Tag. Das Abenteuer Reisen wird zur Droge, von der man nicht loskommt. Nach einer längeren Tour ist diese Sehnsucht zwar gestillt. Aber irgendwann kommt sie wieder zum Vorschein und braucht eine neue Dosis. Andreas Altmann hat sogar eines seiner Bücher danach benannt: „Sucht nach Leben“ trifft es ziemlich gut.
Nun, Auswandern ist nicht gleich Reisen, denkt Ihr vielleicht. Das stimmt wohl. Aber auch das Ankommen in einem neuen Land, das intensive Erlernen der Sprache und der kulturellen Gepflogenheiten, das Aufbauen eines Netzwerks und Freundeskreises sind genau genommen eine Reise. Denn bis man in seinem Auswanderungsland wirklich angekommen ist, dauert es schon seine Zeit. Und auch das Erleben des Alltags in einem fremden Land lässt einen intensiv im Hier und Jetzt leben. Alles ist neu und aufregend und sämtliche Synapsen sind auf Empfang gestellt. Es dauert dann eine ganze Weile, bis man auch dort im öden Alltagstrott angekommen ist.
Und was ist mit den Kindern?
Ich will ganz ehrlich sein: Hätten die Kinder zu Beginn mitentscheiden dürfen, ob wir als Familie nach Neuseeland auswandern wollen, hätten sie ganz klar mit „nein“ gestimmt. Eine vollkommen natürliche Reaktion, schließlich leben hier in unserer Kleinstadt ihre Familie und ihre Freunde, sie fühlen sich sicher, denn alles ist vertraut.
Auch wenn unsere Kinder heute noch icht einschätzen können, was bald auf sie zukommt: Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Familienabenteuer auch für unsere Töchter eine große Bereicherung sein wird. Constantin und ich haben uns bereits vor der Geburt unserer Kinder fest vorgenommen, dass wir ihnen diesen einzigartigen Planeten zeigen und ihnen den Blick über den Tellerrand ermöglichen wollen.
Die Komfortzone verlassen
Das Glück des Lebens besteht definitiv nicht darin, alles so zu machen wie alle anderen es schon immer gemacht und auch in Zukunft tun werden. Das Leben hält so viele Möglichkeiten und Wunder für uns bereit – und die entdecken wir nur, wenn wir unsere Komfortzone verlassen. Wir folgen mit der Auswanderung und den zahlreichen Langzeitreisen dem Ruf unserer Herzen und begeben uns damit auf den für uns fühlbar richtigen Lebensweg. Und das spüren auch unsere Kinder. Nach der anfänglichen Ablehnung wächst Ihre Begeisterung und Neugier auf das, was vor uns liegt. Frieda fühlt sich gerade ein wenig wie Pippi Langstrumpf, die mit der Hoppe Tosse zur Taka Tuka Insel aufbricht. Und Milena saugt jede Information über Thailand oder Neuseeland auf wie ein Schwamm.
Ich habe bereits in den USA und in Südfrankreich gelebt und war mit Constantin ein Jahr auf Weltreise. Diese Zeiten zähle ich zu den intensivsten meines Lebens. Daher freue ich mich umso mehr, dass ich das nächste große Abenteuer Neuseeland dieses Mal gemeinsam mit meiner Familie erleben darf.
Warum wir uns nun ausgerechnet für Neuseeland als Auswanderungsland entschieden haben, schreibe ich dann bald in einem separaten Blogeintrag.
Hallo Steffi, hallo Constantin, hallo Kinder 😉
ich heiße Stephan, genannt Stevie und bin ein Freund von Steffi`s Vater (hoffe ich zumindest ;-)). Ich werde das alles hier gespannt verfolgen und wünsche Euch alles, alles Gute. Genau richtig, wer nicht wagt …. Großen Respekt vor dem Schritt, aber ich hätte und würde ihn auch machen. Das wird schon laufen oder man muss sich irgendwann mal zumindest nichts vorwerfen. Im Vorfeld Euer Weltreise hatten wir über „Felix“ Kontakt. Wir waren im Frühjahr auch wieder drei Monate unterwegs (NZ und OZ). Mal sehen was die Zeit bringt ? Unser Sohn kommt Ende Oktober nach einem Jahr Australien erstmal (:-)) zurück. Euch alles, alles Gute und Liebe.
Stevie
Moin Moin aus Kanada! Wir sind mit unseren zwei Kindern nach Nova Scotia ausgewandert und haben ähnliche Fragen gehört. Übrigens auch ähnliche Antworten gegeben. 😉 Nicht die Not – zum Glück! – sondern die Sehnsucht führte ins Abenteuer. Leider waren wir noch nicht in Nee Zealand, aber wir lassen uns mal von Euren Berichten inspirieren.