Umzug nach Neuseeland – das Abenteuer Auswanderung beginnt eigentlich viel früher als der eigentliche Umzug. Es gibt unzählige Dinge zu beachten und zu organisieren, unter anderem, ob und wie man seinen Haushalt in sein neues Zuhause verfrachten möchte.
Wir haben uns dafür entschieden, unseren Hausstand mit dem Container verschiffen zu lassen. Oft wurden wir gefragt, ob es nicht viel günstiger sei, alles zu verkaufen und sich in Neuseeland dann neu einzurichten. Für uns kam das nicht in Frage, da wir den Kindern am anderen Ende der Welt ein Zuhause mit ihrem alten Zimmer und den gewohnten Einrichtungsgegenständen geben wollten. Angesichts der hohen Preise hier in Neuseeland bin ich mir auch nicht so sicher, ob die Alternative wirklich so viel günstiger gewesen wäre (bei einem sehr spartansichen Lebensstil sicherlich).
Nun zu unseren Tipps für den Umzug nach Neuseeland:
1. Vergleicht verschiedene Umzugsunternehmen
Wenn Ihr Euren Umzug nach Neuseeland von einem Umzugsunternehmen übernehmen lassen wollt, vergleicht auf jeden Fall die Anbieter. Denn die Unterschiede im Preis und im Service sind riesig. Zum einen könnt Ihr dadurch mehrere hundert Euro sparen, und zum anderen gibt es Anbieter, die Euch nicht nur den Umzug abnehmen, sondern auch bei der Umzugsvorbereitung beraten.
Unser Anbieter hat uns auch zu den verschiedenen Containergrößen, der Zollabfertigung und Biosecurity beraten und wir konnten anhand eines online tools unser Umzugsvolumen ziemlich genau berechnen lassen. Ein anderer Anbieter hingegen hat uns zwei Wochen nach unserer Anfrage das Angebot tatsächlich noch auf so einem alten Ausdruck aus dem Nadeldrucker zugeschickt (so was gibt es anscheinend wirklich noch!).
2. Mistet vorher grūndlich aus
Mistet vor Eurem Umzug ordentlich aus. Denn müsst Ihr wirklich irgendwelchen Krempel für viel Geld ans andere Ende der Welt verschiffen lassen, obwohl Ihr ihn eigentlich gar nicht mehr braucht? Wie wir ja schon in einem älteren Post geschrieben haben, findet Ihr dabei im Keller oder auf dem Dachboden sicherlich auch noch einige Dinge, mit denen Ihr Eure Auswanderungskasse etwas auffüllen könnt.
Wir sind mit einem 20-Fuß-Container umgezogen, was für ein 135 Quadratmeter-Haushalt schon sehr sportlich war. Wir mussten daher unseren gesamten Besitz um die Hälfte reduzieren – und das war wirklich sehr zeitaufwändig und teilweise auch mit Tränen verbunden.
3. Lasst für Euch packen
Ein Umzug ins Ausland ist unglaublich teuer. Da ist man natürlich versucht, überall zu sparen. Wir haben am Ende allerdings ein vergleichbar günstiges Angebot bekommen, dass auch das Ein- und Auspacken beinhaltete – und wir haben es nicht bereut. Denn im Endeffekt spart man bei einem Umzug als vierköpfige Familie im Vergleich gar nicht so viel, wenn man selbst alles einpackt. Schließlich muss man ja auch die unzähligen Umzugskartons und das sonstige Verpackungsmaterial besorgen, was der Spediteur ansonsten mitliefert.
Mal ganz abgesehen von den vielen Arbeitstunden, die Ihr Euch fürs Einwickeln, Einpacken und das seefeste Verstauen im Container spart. Denn vor einem selbst organisierten Umzug ins Ausland habt Ihr so schon genug zu tun. Das mag als Single oder bei einer Entsendung durch den Arbeitgeber ganz anders sein. Aber als Familie waren wir froh, dass wir zumindest etwas Arbeit abgeben konnten. Denn gerade in der turbulenten Zeit der Vorbereitung ist gemeinsame Familienzeit noch wertvoller als sonst.
4. Schließt eine Transportversicherung ab
Autsch, die Verschiffung eines Containers ist ganz schön teuer. Und die Versicherung bringt nochmal ein ordentliches Sümmchen oben drauf. Trotz der hohen Kosten haben wir nicht nur eine Versicherung gegen einen Totalverlust (für den Fall, dass der Container über Bord geht), sondern auch gegen Umzugsschäden abgeschlossen. Für uns hat es sich am Ende ausgezahlt. Denn obwohl die Männer vom Umzugsunternehmen sehr professionell gearbeitet haben, sind auf dem langen Transportweg einige Dinge kapputt gegangen, deren Anschaffungswert wir von der Versicherung dann komplett erstattet bekommen haben.
5. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Eigentlich finde ich diesen Spruch ziemlich dämlich, aber im Falle unseres Umzugs war es am Ende gut, dass wir beim Einpacken anwesend waren. Denn zum einen hatten die Umzugsleut ein paar Kisten übersehen, bevor sie abfahren wollten. Und am Ende hatten wir sogar noch etwas Platz im LKW, sodas wir aus dem “Vielleicht kommst du noch mit”- Haufen noch einige Dinge auswählen konnten.
6. Schickt Euch wichtige Dinge für die ersten Wochen per Luftfracht
Es ist eine riesige Erleichterung, wenn der Container erst einmal auf dem Weg ist. Allerdings braucht der auch einige Zeit, bis er an seinem Zielort ankommt. Sehr wahrscheinlich seid Ihr weit früher in Neuseeland als Euer Hausstand. Die Verschiffung unseres Containers von Hamburg nach Auckland wurde mit 60 bis 90 Tagen eingeplant. Es kann daher sinnvoll sein, sich einige Dinge per Luftfracht zuschicken zu lassen. Das ist auf jeden Fall günstiger, als Übergepäck im Flieger zu bezahlen.
Das maximal zu verschickende Paketmaß ist ziemlich groß. Und der Versand ist erstaunlicherweise gar nicht so teuer und geht (in der Regel!) auch ziemlich schnell. Drei unserer Pakete waren innerhalb von 14 Tagen in Auckland. Nur das Paket mit unserem Zelt hing für sage und schreibe fünf (!!!!) Monate bei der Reinigungsfirma der Biosecurity fest. Zum Glück war das Zelt nicht im Container…
7. Denkt an die Biosecurity
Bedenkt daher beim Packen Eures Containers die neuseeländische Biosecurity! Wir haben uns unser komplettes Campingequipment per Post schicken lassen, da dies oft Probleme bei der Einfuhr bereitet. Zum Hintergrund: Neuseeland hat weltweit mit die strengsten Einfuhrbestimmungen für Outdoor-Equipment, um die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt vor möglichen eingeschleppten Krankheiten und Parasiten zu schützen.
Da wir definitiv nicht wollten, dass unser Container beim Zoll aufgehalten wird (denn das kann sehr, sehr teuer werden), haben wir unser Zelt, die Isomatten, Schlafsäcke, Wanderstiefel und sonstiges Outdoor-Equipment per Luftfracht nach Neuseeland geschickt.
Wir waren sehr vorsichtig und haben unter anderem unbehandelte Naturmaterialien und Gartengeräte gleich komplett in Deutschland gelassen undzum Beipsiel das Profil der Kinderroller mit dem Hochstrahlreiniger gereinigt, sodass der Zoll keine Beanstandungen haben würde. Und so war der Container bereits 48 Stunden nach seiner Ankunft im Hafen von Auckland schon auf dem Weg zu uns.