Chiang Mai im Norden Thailands ist eine der beliebtesten Städte der Thais – und das zurecht, wie wir finden. Neben einer gemütlichen Altstadt hat die Stadt über 200 Tempel zu bieten. Darüber hinaus besticht die Umgebung Chiang Mais mit einer wunderschönen Natur. Nicht umsonst wird Chiang Mai auch die Rose des Nordens genannt. Jeder Thai, dem wir vorher berichteten, dass wir nach Chang Mai fahren werden, bekam leuchtende Augen und sagte uns, dass die Stadt großartig sei. Dementsprechend fuhren wir mit großen Erwartungen aus Bangkok los – und wurden nicht enttäuscht!
Anreise nach Chiang Mai – mit dem Nachtzug durch Thailand
Wenn Ihr es eilig habt, könnt Ihr bequem von Bangkok nach Chiang Mai fliegen. Neben Thai Airways und Air Asia fliegen noch einige andere asiatische Airlines die größte Stadt in Nordthailand an. Die günstigste Alternative ist der Langstreckenbus. Allerdings kam das für uns als Familie nicht in Betracht.
Wenn Ihr etwas Zeit habt, empfehlen wir Euch, von Bangkok mit dem Nachtzug nach Chiang Mai zu fahren. Wir waren ca. 11 Stunden unterwegs und der Zug war erstaunlich komfortabel. Die Kinder haben die Nacht durchgeschlafen. Constantin und ich zwar weniger…. Aber die Fahrt mit dem Nachtzug war ein riesiges Familienabenteuer, von dem die Kinder immer noch begeistert sprechen. Und so haben wir auch schon die nächste Fahrt mit dem Nachtzug gebucht – von Bangkok nach Surat Thani übernächste Woche.
Wir hatten bei unserer Fahrt Glück und konnten mit einem der ganz neuen Züge fahren. Achtet dafür auf die Zugnummer. Die Tickets könnt Ihr vorher online reservieren, wenn Ihr auf Nummer sicher gehen wollt. Gegen eine Gebühr reserviert die beauftragte Reiseagentur (in unserem Fall 12go.asia) für Euch die Plätze und Ihr könnt die Tickets dann vor der Abfahrt in dem Büro gegenüber des Bahnhofs Hua Lamphong abholen. Bei uns hat alles reibungslos geklappt. Alternativ könnt Ihr die Tickets auch am Schalter im Bahnhof besorgen.
Wir sind in der 2. Klasse (im Gemeinschaftswagen) mit Aircon gefahren, was als Familie mi zwei Kindern super war. Links und rechts des Gangs sitzt Ihr zu zweit auf bequemen Sitzbänken, die dann gegen Abend zu übereinander liegenden Schlafkojen umgebaut werden. Wir haben jeweils mit einem Kind auf der unteren Liege geschlafen. Das ist zwar ziemlich eng, aber urgemütlich. Ihr könnt allerdings auch 1. Klasse fahren, dann schlaft Ihr in Zweibettkabinen, die man wohl auch verbinden kann. Im Zug könnt Ihr Essen und Getränke bestellen, die Euch an Euren Plätzen serviert werden. Es ist aber dennoch sinnvoll, etwas zu knabbern dabei zu haben – insbesondere für die Kids.
Unterkünfte, Cafés und Restaurants in Chiang Mai
Mit Kindern empfiehlt es sich, direkt in der Altstadt zu wohnen, da dann viele der Sehenswürdigkeiten im Zentrum fußläufig erreichbar sind. Außerdem ist das Flair in der Altstadt mit ihren Gassen, den alten Gebäuden und Tempeln ganz besonders schön.
Wir haben in der Nähe des Thapae Gates gewohnt, einem der Eingangstore der alten Stadtmauer in die Altstadt. Eine Woche lang war das Awana House unser Zuhause. Es gibt dort Familienzimmer, einen kleinen Pool, in den die Kinder nach den Besichtigungen hüpfen können, und die Mitarbeiter sind alle ausnahmslos kinderlieb (wie eigentlich ja alle Thais…).
Chiang Mai verfügt über eine Fülle toller Restaurants und Cafés, in denen Ihr lecker essen oder einfach nur chillig Zeit verbringen könnt. Viele bieten vegetarische und auch vegane Speisen an. Sehr leckeres Thai Essen gibt es zum Beispiel im Cooking Love Restaurant direkt beim Awana House um die Ecke oder im Bodhi Tree Café, wo Ihr es Euch auf Sitzkissen auf dem Fußboden gemütlich machen könnt. Das Blue Diamond Café hat sogar glutenfreies Brot sowie glutenfreie Kuchen und Pfannkuchen im Angebot – Frieda war hier im siebten Himmel! Das vegetarische Restaurant Taste from Heaven hat uns auch sehr gut gefallen. Und nicht zu vergessen: Gelato World! Der Name ist hier Programm und es gibt bei über 30 verschiedenen Eissorten neben exotischen Geschmacksrichtungen auch die Klassiker zum Ausprobieren. Außerdem wurde uns von anderen Reisenden noch das Reform Kafé empfohlen. Am Ende haben wir es aber leider einfach nicht mehr geschafft, dorthin zu gehen.
Im Internet hatte ich recherchiert, dass das Pink House Garden als einziges Restaurant in Chiang Mai glutenfreie Pizza backt. Die Vorfreude der Kinder war demnach riesig, als wir das Restaurant ansteuerten. Und die Enttäuschung war umso größer, als wir bei unserer Ankunft erfuhren, dass man diese einen Tag vorher vorbestellen muss… Also lieber einen Tag vorher anrufen ;-). Das Restaurant ist aber sehr schön in einem privaten Garten gelegen und wir hatten trotzdem noch einen netten Abend.
Tempelbesuche mit Kindern in Chiang Mais Altstadt
Mit über 200 Tempeln im Angebot könnt Ihr Euch mit Tempelbesuchen mehr als ein paar Tage in Chiang Mai beschäftigen… Wir haben uns die wichtigsten und schönsten in der Altstadt herausgesucht und diese an einem Tag besucht. Jeder einzelne Tempel hat seinen eigenen Charakter und es lohnt sich, sich genügend Zeit zu nehmen. Wie auch in Bangkok waren Milena und Frieda total begeistert von den Tempeln. Es war zu unserem Besuch im Oktober mit 37 Grad im Schatten nur unglaublich heiß, sodass wir viele Pausen im Schatten eingeplant haben – und die letzte Strecke zurück zum Hotel mit dem Tuk Tuk gefahren sind. Allein das ist schon ein riesiger Familienspaß!
Ein Highlight war für uns der Monk Chat, der in vielen Tempeln Chiang Mais angeboten wird. Dort habt Ihr die Gelegenheit, buddhistische Mönche zu der thailändischen Kultur, dem Alltag der Thais und dem Buddhismus Fragen zu stellen. Das war wirklich sehr interessant, auch für die Kinder, da sie auch ihre Fragen loswerden konnten. Zum Beispiel, warum die buddhistischen Mönche nur orange tragen;-).
Unser Highlight – Ein Besuch in einem Elefantencamp
In der Gegend von Chiang Mai habt Ihr die einmalige Gelegenheit, Elefanten einen halben oder ganzen Tag lang ganz nah zu kommen. Unser Tagestrip in ein Elefantencamp war definitiv das Highlight unserer bisherigen Thailandreise und für uns alle ein unvergessliches Erlebnis.
Wir haben bei unserer Tour darauf geachtet, dass die Organisation nachhaltig arbeitet. Bitte achtet bei der Wahl der Tour auch darauf. Leider gibt es immer noch sehr viele Anbieter, bei denen der Profit und nicht das Wohlergehen der Tiere im Vordergrund steht. Tierschützer raten übrigens vom Elefantenreiten ab, das in Thailand immer noch angeboten wird, da dies keiner artgerechten Haltung und Beschäftigung der Tiere entspricht. Auch haben wir hier in einigen Dörfern Elefanten gesehen, die in kleinen Unterständen gehalten werden und wohl nicht sonderlich viel Auslauf haben. Also bitte, bitte, achtet ganz besonders auf ein artgerechtes Tourangebot.
Während unseres Tagesausflugs zum Elefantencamp durften wir über mehrere Stunden für die Elefanten ihr Futter zubereiten, sie füttern, sie im Rahmen eines Schlammbads mit Matsch einreiben und anschließend mit ihnen im Fluss baden. Immer wieder gab es die Möglichkeit, die Elefanten zu streicheln. Nach einem gemeinsamen Mittagessen sind wir noch zu einem Wasserfall im Dschungel gewandert, wo wir uns noch eine schöne Dusche abholen konnten. Der Tag mit den sanften Riesen war ein atemberaubendes Erlebnis, das ich noch einmal in einem eigenen Post beschreiben werde.
Ein absolutes Muss – der Wat Phrathat Doi Suthep
Nordwestlich von Chiang Mai liegt am Hang des Berges Doi Suthep weit sichtbar einer der wichtigsten Tempel Nordthailands. Dementsprechend wird er natürlich tagtäglich von internationalen wie thailändischen Touristenmassen besucht. Unser Taxifahrer Mr. June, den wir am Bahnhof Chiang Mais kennengelernt hatten, gab uns den Tipp, abends nach Sonnenuntergang zum Tempel hochzufahren. Und dieser Tipp war Gold wert!
Denn während er uns die rund 15 Kilometer die teils sehr kurvige Straße zum Tempel hochfuhr, kamen uns die Touristenbusse entgegen und wir waren am Ende fast ganz allein oben auf dem Berg. So konnten wir ganz in Ruhe das Farbenspiel der untergegangenen Sonne und die fantastische Aussicht über die Stadt genießen, bevor ein Mönch Schlag sechs Uhr mit einem riesigen Gong zum Abendgebet rief.
Es ist ein unglaublich magischer Moment, wenn eine Gruppe Mönche im Rahmen des Abendgebets singt und eine Glocke und ein Gong rhythmisch ertönt, während sich die Nacht über dem Tempel herabsenkt und der goldene Chedi angestrahlt wird. Für uns war dies eines der schönsten Erlebnisse hier in Thailand!
Ihr könnt übrigens auch zum Tempel hoch wandern. Doch dies war aufgrund der Kinder und der unglaublichen Hitze für uns keine Option.
Bummelt über die Sunday Walking Street
Sonntagabends verwandeln sich in der Altstadt die Phra Singh Road und Ratchadamnoen Road in Chiang Mais größten, kunterbunten Straßenmarkt. Neben viel leckerem und ausgefallenem Street Food bieten lokale Händler abwechslungsreiche Souvenirs und Kunsthandwerk an. Zahlreiche Straßenmusiker spielen regionale Musik und Masseurinnen bieten Massagen auf der Straße an.
Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, über die Walking Street zu schlendern, einen frisch gepressten Saft zu schlürfen und die vielen Köstlichkeiten zu naschen. Allerdings raten wir Euch, mit Kindern schon früh zu kommen (der Markt beginnt um 17 Uhr). Denn schon bald wird es richtig voll und die Menschen pressen sich durch die engen Gassen, was gerade mit Kindern nicht wirklich schön ist.
Besucht einen der schönen Märkte
Chiang Mai hat zahlreiche Märkte, auf denen Ihr frisches und günstiges Obst und Gemüse erstehen könnt, falls Ihr Euch selbst versorgt, oder aber preiswerte und leckere Essensstände. Wir waren immer auf dem kleinen und unspektakulären Somphet-Markt bei uns um die Ecke. Den touristischen Night Bazaar haben wir uns gespart. Der jeden Sonntag stattfindende Jing Jai-Bauernmarkt soll noch sehr schön sein. Doch auch den haben wir nicht besucht.
In der Stadt und in der Umgebung Chiang Mais gibt es übrigens noch viel mehr zu entdecken. Doch wie schon in Bangkok suchen wir uns gemeinschaftlich nur ein paar Dinge heraus, die wir als Familie machen und erleben wollen. Den Rest der Zeit verbringen wir mit spielen, spielen, spielen und nichtstun. Für uns alle genau der richtige Mix!
Unsere Empfehlungen für die Unterkünfte, Restaurants und Cafés spiegeln nur unsere Meinung wider – wir haben hierfür keinen Rabatt oder ähnliches erhalten.